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Pedro Pineda ist Designer und arbeitet in Kooperation mit anderen an zahlreichen Projekten, wie MakerLab, Enable Berlin, We Creative People und Open Design City. Im Herbst 2012 habe ich ihn im Betahaus in Berlin besucht und für das Booklet “Open Design – Wirtschaften mit freien Produkten” interviewt.
Du bist Teil des MakerLabs. Um was handelt es sich dabei?
MakerLab ist ein nomadischer Raum, in dem sich Leute treffen, Wissen ausgetauscht wird und gemeinsam Dinge produziert werden. Die Beteiligten treffen uns nicht nur, um zu diskutieren, sondern bauen tatsächlich Prototypen.
Meinem Verständnis nach ist für die Arbeit von DesignerInnen grundlegend, dass sie Objekte, Erfahrungen oder Dienstleistungen schaffen und diese in einen sozialen Kontext bringen. DesignerInnen können dann beobachten, was passiert und auf den Reaktionen weiter aufbauen.
Viele junge Leute verstehen sich als Maker. Wie hat sich diese Bewegung entwickelt?
Die Bewegung begann in den USA auf der Grundlage des Gedankens Do it yourself. Darüber hinaus ist der Zugang zu digitaler Erzeugung erleichtert worden, der dementsprechend für immer mehr Leute interessant geworden ist. Das mag daran liegen, dass man nicht mehr drei oder vier Jahre lang eine Tischlerausbildung machen muss, sondern seine Daten einfach an den Lasercutter senden kann.
Neu ist auch, dass man diese Daten übers Internet mit anderen teilen kann. Viele Leute nützen auch dieses Mittel ihre Ideen und Baupläne mit anderen zu teilen. Das ist möglich, weil die meisten von uns Zugang zu den gleichen Werkzeugen haben.
Wo liegt der Zusammenhang zwischen der Maker-Bewegung und der Wirtschaft?
Es gibt viele Leute, die sich über die wirtschaftliche Lage beschweren, aber vielleicht, weil sie Dinge wollen, die vor 40 Jahren Standard waren. Wir befinden uns jetzt allerdings in einer anderen Welt. Die Krise zeigt, dass wir nicht damit rechnen können, dass Regierungen oder große Unternehmen unsere Probleme lösen. Viele Leute reagieren darauf, indem sie ihre eigenen Lösungen schaffen. Die Maker-Bewegung ist ganz einfach ein Teil dieser Entwicklung.
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Wie finanzierst du dich als Maker?
Ich finanziere mich über verschiedene Kanäle. Ich erhalte Kulturstipendien, finde KundInnen, die mein Projekt unterstützen oder zahle es aus eigener Tasche.
Für gewöhnlich versuche ich, jene Dinge zu machen, die ich mag und bei denen ich das Gefühl habe, dass ich mich weiterentwickle. Ich veröffentliche diese Projekte, und daraufhin kontaktieren mich Leute, um für sie spezifische Aufträge zu realisieren. Für diese Aufträge werde ich bezahlt und damit bestreite ich den Großteil meines Unterhalts.
Betahaus verfügt über einen Store mit dem Namen Build or Buy Store. Kannst du das besondere Konzept dahinter erklären?
Das Konzept besteht darin, dass man selbst entscheiden kann, ob man einen Artikel kauft oder in einem Workshop lernt, wie man ihn herstellt und später vielleicht sogar noch mehr davon produzieren kann.
Die ursprüngliche Intention des Stores war es, Leuten ein Bewusstsein dafür zu geben, dass die Herstellung von Dingen nicht billig ist. Viele glauben ja, dass Produkte teuer sind. Aber das sind sie nur, wenn man sie mit Dingen aus China vergleicht. Wenn man etwas selbst herstellen möchte, wenn man weiß, wie hoch die Materialkosten sind, wie viele Stunden man investieren muss und wenn man die Qualität vergleicht, versteht man was Dinge tatsächlich kosten.
Denkst du, dass es wichtig ist, den Leuten zu zeigen, dass sie Dinge selbst herstellen können?
Natürlich ist es wichtig, den Leuten zu zeigen, dass sie emanzipiert Dinge herstellen können. Doch damit will ich nicht sagen, dass sie die Dinge selbst herstellen müssen. Offenheit (wie in Open Design) heißt nicht, dass jeder alles selbst machen muss.
Liegt der entscheidende Unterschied zwischen Do it yourself und Open Design darin, dass Open Design den Fokus auf die Transparenz zwischen professionellen GestalterInnen legt?
Ja, genau. Offenheit beschreibt die prinzipielle Möglichkeit. Aber selbst wenn man kein Profi ist, erlaubt es einem Dinge zu verstehen und selbst herzustellen. —
http://betahaus.de/buildorbuy/
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