Kati Krause

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Etsy ist ein Online-Marktplatz für handgemachte Produkte, Vintage und KünstlerInnenbedarf, der 2005 in Brookly gegründet wurde und seither auch in Europa an Bedeutung gewonnen hat. Kati Krause ist Creative Communications Managerin bei Etsy Deutschland. Mit ihr habe ich mich Ende 2012 getroffen und sie für das Booklet “Open Design – Wirtschaften mit freien Produkten” interviewt.

Mit welchem Hintergrund wurde Etsy gegründet?
Etsy wurde 2005 in Brooklyn gegründet. Der Gründer, Rob Kalin, ist selbst Künstler und Fotograf und suchte einen Weg seine Werke im Internet zu verkaufen. Nachdem er nichts Zufriedenstellendes fand, hat er eben seine eigene Plattform aufgebaut. Und die ist inzwischen riesig geworden. Es gibt bereits über 800.000 Shops in 150 Ländern. Seit 2010 gibt es Etsy auch in Deutschland und seit 2011 auf Deutsch.

Was ist die Idee hinter Etsy?
Etsy ist ein Online-Marktplatz, auf dem DesignerInnen, KünstlerInnen und andere Kreative handgefertigte und Vintage-Produkte verkaufen. Es geht uns bei Etsy ganz klar um Nachhaltigkeit und um die Förderung der kreativen Selbstständigkeit. Wir wollen keine Massenproduktion. Immer größer, immer mehr und immer billiger führt zu nichts. Für KäuferInnen ist Etsy attraktiv, weil man hier Produkte bekommt, die es am Massenmarkt nicht gibt. Es ist alles viel individueller und persönlicher. Auch Maßanfertigungen sind möglich und kosten oft nicht einmal mehr.

Wie wird man VerkäuferIn eines Etsy-Shops?
Du registrierst einen Shop unter dem von dir gewünschten Namen, machst Fotos von deinen Produkten und stellst sie ein. Wir geben grundsätzlich den Ratschlag, gleich einen ganzen Schwung an Produkten einzustellen, weil Kundinnen und Kunden dadurch länger im Shop bleiben und es Vertrauen schafft. Auch müssen die Produkte benannt und getagt werden. Und dann kann man loslegen.
Wichtig ist auch, sich mit anderen VerkäuferInnen zu vernetzen, denn die Expertise hat man ja nicht von Anfang an. Man kann sich aber viel Zeit, Schweiß und Kopfschmerzen sparen, wenn man mit erfahreneren Leuten spricht und von ihnen hört, wie man gewisse Dinge macht (oder eben nicht macht).

Was kostet es, einen Etsy-Shop zu führen?
Pro Artikel, den man einstellt, zahlt man 20 Dollar-Cent; auch, wenn man von dem Artikel ein Dutzend Exemplare hat. Dazu kommen noch 3.5% Kommission auf den Verkauf. Vergleichsweise sind die Kosten für einen eigenen Etsy-Shop also sehr niedrig, was ein großer Vorteil für VerkäuferInnen ist.

Gibt es Leute, die hauptberuflich einen Shop bei Etsy haben?
Ja, da gibt es einige. Manchmal fangen Leute auch mit einem Online-Shop an, merken, dass sie Erfolg haben und eröffnen dann zudem einen Laden offline. Man kann also schon gut testen, wie die eigenen Produkte ankommen, und sich Kundschaft und einen Ruf aufbauen, ohne sofort große Investitionen leisten zu müssen.

Welche Dinge muss man als VerkäuferIn beachten?
Gerade wenn man online verkauft, sollte man beachten, wie wichtig gute Produktfotografie ist. Suchmaschinenoptimierung ist ein weiteres Thema, mit dem man sich befassen muss. Wenn man seinen Produkten einen Namen gibt, sollte man sich in den Kopf der potentiellen KäuferInnen reindenken und überlegen, nach was diese suchen würden. Dann sollte man auch rechtliche Themen nicht vernachlässigen, beispielsweise, dass die AGBs stimmen.
Um sich einen Ruf aufzubauen, ist aber auch die Vermarktung des eigenen Shops wichtig. Das heißt, man sollte den Link zum Shop auf Facebook oder Twitter posten, an FreundInnen schicken oder BloggerInnen kontaktieren.

Wer verkauft bei Etsy?
75% der VerkäuferInnen auf Etsy sind Frauen; und es gibt einen Grund für den hohen Frauenanteil: es waren die Frauen, die im Mutterschutz oder während der Kindererziehung merkten, dass sie eine kreative Beschäftigung viel mehr befriedigt als ihr eigentlicher Job, und die anfingen auf Etsy zu verkaufen. Sie machten ihr Hobby zum Beruf.
Mittlerweile besteht allerdings klar eine Tendenz zur Professionalisierung. Das macht auch Sinn, denn nachdem die Leute Etsy ausprobiert und gemerkt haben, dass es gut funktioniert, kommen nun andere nach, lernen von den Erfahrungen der PionierInnen und können schon etwas größer einsteigen. In Deutschland gibt es beispielsweise viele ModedesignerInnen, die sich über Etsy selbständig gemacht haben.

Gibt es Beschränkungen für Produkte?
Es ist alles möglich, was die Post verschickt. Mittlerweile werden auch Möbel auf Etsy verkauft. Die einzige Bedingung ist also, dass eigene Entwürfe wirklich selbst hergestellt und dass Vintage-Produkte älter als 20 Jahre sind. 

http://www.etsy.de/
http://www.etsy.de/verkaufen[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]