Nicole Srock Stanley

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Nicole Srock Stanley ist Geschäftsführerin und Gründer der Berliner Agentur dan pearlman. Dort habe ich sie im Herbst 2012 besucht und für das Booklet “Open Design – Wirtschaften mit freien Produkten” interviewt.

Bereits vor 12 Jahren hat dan pearlman in Kooperation mit der Zeitschrift H.O.M.E. die Reihe Objects of Desire gestartet. Es handelt sich dabei um Designobjekte, deren Bauanleitungen veröffentlich werden. Ihr gehört damit zu den PionierInnen im Bereich Do It Yourself in Deutschland. Wie kam es dazu?
Im Dialog mit der H.O.M.E. entwickelten wir ein Konzept, das die LeserInnen des Magazins aktiv in den Gestaltungsprozess einbinden sollte. Allerdings wollten wir weg vom beliebten Schlafzimmer-Makeover hin zu objektbezogenen, außergewöhnlichen Entwürfen. Dabei sollten Humor, Ironie und Ready Made eine wichtige Rolle spielen und gleichzeitig ein starker Design-Bezug gegeben sein. So entstanden die Objects of Desire. Unser erstes Objekt waren die Barilla Lights – Lampen, die aus Nudelverpackungen entstanden. Sie waren so erfolgreich, dass es sogar Beschwerden gab, als Barilla im Zuge einer Veränderung des Produktdesigns die Sichtfenster verkleinerte.

Hast du ein Lieblingsobjekt?
Über die Jahre gab es so viele tolle Projekte; da ist es schwer sich für eins zu entscheiden. Im Hinblick auf das entstandene Medienecho hat mir das Pitkit besonders gut gefallen. Als vor einigen Jahren die Haltung von Pitbulls und die Kriminalisierung der Hundehalter zum Thema wurden, war dieses Object of Desire unsere Reaktion darauf. Ein Diamantenhalsband, rosa Plüschohren und rosa Plüsch für die Beine verkleideten den Kampfhund als Pudel. Das anschließende Medienecho war riesig, und überall in Deutschland sah man auf den Straßen Plüschbulls. Es war allerdings auch nicht das einzige Mal, dass ein Object of Desire für Aufsehen sorgte.

Generieren die Objects of Desire denn mehr Aufmerksamkeit für dan pearlman?
Meistens werden die Objects of Desire entkoppelt von unserer Arbeit als strategische Kreativagentur wahrgenommen. Viele Menschen kennen die Objekte aus der H.O.M.E., haben sie vielleicht sogar selber schon nachgebaut, denken dabei aber nicht automatisch an dan pearlman. Für uns sind die Objects als kreativer Freiraum ungeheuer wichtig. Durch sie entstehen völlig neue Ideen, die uns innerhalb des Agenturalltags erlauben andere Wege zu gehen und uns auszuleben. Sie sind ein stetiger Quell der Inspiration.

Werden die Objects für die Freigabe speziell lizenziert?
Nein, das volle Urheberecht für die einzelnen Objektideen liegt bei dan pearlman. Allerdings veröffentlichen wir die jeweiligen Baupläne, damit die Objects of Desire auch wirklich nachgebaut werden. Unsere einzige Bitte ist, Feedback zu bekommen. Wir möchten sehen, wie die finalen Stücke entstehen oder sogar weiterentwickelt werden.
Manchmal finden wir in Läden sogar Produkte, die wir Jahre zuvor entwickelt haben. Das finde ich nicht schlimm, sondern ganz im Gegenteil – das ist ein großes Kompliment.

Wird die Öffnung von Design in Zukunft wichtiger?
Eine Öffnung wird überaus relevant! In einer Welt, die immer vernetzter wird, wird es mehr Themen geben, die ExpertInnen brauchen. Open Design hat das Potential, diese Expertisen zu bündeln. Das Prinzip dahinter kennt jeder: beschäftigt man sich allein mit einer Fragestellung, erahnt man mögliche Lösungen, dreht sich aber immer im eigenen Kosmos. Öffnet man diesen Prozess für ein ganzes Netzwerk, ist der Output unvorhersehbar geworden und es ergeben sich Lösungen, mit denen man ursprünglich nie gerechnet hätte.

Wird es also im Bereich Design wichtig sein, in Netzwerken zu denken?
Die heutige Welt ist multidimensional und komplex, kleinteilig und parallel. Dementsprechend schwierig ist es, eine längerfristige Richtung zu identifizieren. Klar wird, dass die aktuellen Fragestellungen der Design-Branche zwangsläufig erfordern, dass Menschen, die das Potenzial haben, Aufgaben zu erkennen und konstruktiv zu lösen, zusammen arbeiten müssen. 

http://www.danpearlman.com/[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]